Inobhutnahme / Pädagogische Ambulanz

Schutzgruppen

Während in den Schutzgruppen die Jugendlichen ab 12 bzw. 13 Jahren nach Geschlechtern getrennt untergebracht sind, liegt bei den Gruppen für die Kinder eine Unterteilung von 0 bis 6 Jahren sowie von 6 bis 12 Jahren vor.
Des Weiteren besteht das Angebot einer Unterbringung in der Clearinggruppe, in welcher für einen Zeitraum von drei Monaten eine diagnostische Begutachtung erfolgt oder die Möglichkeit zur Überbrückung einer Übergangszeit besteht.

 Wesentliche Bestandteile der Inobhutnahme sind:

  • Schutzgewährung
  • Abdeckung der Grundbedürfnisse  
  • Stabilisierung des jungen Menschen in der Krise
  • Klärung der Problem- und Bedürfnislage
  • Individuelle Perspektiventwicklung

Junge Menschen, die auf eine Inobhutnahme in einer Schutzstelle angewiesen sind, befinden sich immer in einem Ausnahmezustand. Oft nimmt die Lebenskrise auch existentiell bedrohliche Züge für die Betroffenen an; beispielsweise wenn eine Rückkehr nach Hause ausgeschlossen wird. Kinder und Jugendliche reagieren darauf größtenteils mit außergewöhnlichen Verhaltensweisen, die wiederum vermehrt zu Konfliktsituationen im Zusammenleben der jeweiligen Schutzstellengruppe führen. Ebenso verstärkt die Fluktuation innerhalb der Gruppen durch tägliche Entlasse und Aufnahmen gruppendynamische Prozesse.

Daher benötigen die MitarbeiterInnen im besonderen Maße die Fähigkeit zur Handlungsautonomie, Kreativität und Flexibilität. Konfliktbereitschaft, Standfestigkeit und das Denken außerhalb vorgegebener Strukturen sind notwendig.

Darüber hinaus ist es Aufgabe der PädagogInnen, im Bewusstsein der zeitlichen Begrenzungen dennoch tragfähige Beziehungen zu den Kindern und Jugendlichen aufzubauen. Hierbei ist die Entwicklung eines ausgewogenen Nähe-Distanz-Verhältnisses von grundlegender Bedeutung. Krisensituationen auch mit Optimismus und Humor begegnen zu können, stellt eine wichtige Grundvoraussetzung in der Arbeit dar.